Die duale Seele & Herzspiegel No. 3

Blog Die duale Seele & Herzspiegel No. 3 - Waldweg mit einer Biegung nach rechts ins Unbekannte

Du läufst niemandem nach – du läufst dir selbst davon

Was emotionale Abhängigkeit mit deiner Urwunde zu tun hat

„Ich will ihn nicht verlieren.“
„Ich kann ohne sie nicht leben.“
„Wenn er/sie sich nur melden würde – dann…“

So klingt das Herz in der Not.
So fühlt es sich an, wenn jemand geht, der sich gerade noch wie Heimat anfühlte.
Und so beginnt sie – die Jagd.
Nach Nachrichten. Nach Zeichen. Nach Hoffnung.
Aber in Wahrheit: Nach dir selbst.

Du läufst nicht ihm nach. Du läufst einem Gefühl nach.

Vielleicht war es ein kurzer Moment. Vielleicht ein ganzes Jahr.
Doch etwas in dir hat sich erkannt in diesem anderen Menschen.
Ein Gefühl von Tiefe, Echtheit, endlich-sehen-und-gesehen-werden.
Und mit dem Rückzug dieses Menschen scheint dir genau das zu entgleiten.

Du willst es zurück.
Doch was du wirklich willst, ist nicht er oder sie –
sondern dieses Gefühl, das du bei dir selbst nicht halten kannst.

Emotionale Abhängigkeit ist nicht romantisch – sie ist uralt.

Sie hat nichts mit Liebe zu tun.
Sondern mit einem Mangel.
Mit einer Lücke, die früher entstanden ist – lange vor diesem Menschen.

Vielleicht wurdest du emotional vernachlässigt.
Vielleicht hast du gelernt, Liebe müsse man sich verdienen.
Vielleicht war immer jemand schneller weg, als du dich sicher fühlen konntest.

Und so hast du begonnen, Liebe zu jagen –
in der Hoffnung, dass du eines Tages genug bist, damit jemand bleibt.

Die Dualseele ist kein Retter. Sie ist ein Spiegel.

Sie taucht auf, damit du fühlst,
was du bisher nicht fühlen konntest.

Sie reißt auf, was du zugedeckt hast.
Sie berührt genau den Punkt, an dem du gelernt hast, dich selbst zu verlassen.

Und wenn sie geht, zeigt sie dir das Echo deiner Urwunde.
Damit du sie endlich siehst.
Damit du endlich dich selbst hältst, statt immer wieder zu hoffen, dass es der andere tut.

Die gute Nachricht?

Du musst niemandem mehr nachlaufen.
Denn du bist nie wirklich verlassen worden –
du hast nur vergessen, bei dir zu bleiben.

Und genau da beginnt dein Weg zurück.
Nicht in die Beziehung.
Sondern in deine eigene Tiefe.

Was du jetzt tun kannst:

  • Frag dich ehrlich: Bin ich in der Liebe – oder im Mangel?
  • Erinnere dich: Du bist ganz – auch wenn der andere nicht bleibt.
  • Werde still – und spür, wo in dir der Hunger wohnt.
  • Und wenn du magst: Schreib ihm. Aber nicht dem anderen. Sondern dir. Dem Teil in dir, der sich selbst so lange nicht zugehört hat.

Zum Schluss

Du läufst niemandem nach.
Du läufst einem Gefühl nach, das längst in dir wohnt –
wenn du stehen bleibst und es empfängst.

Willkommen zurück bei dir.
Und willkommen im Blog.
Von einem, der das Spiel des Festhaltens lange gespielt hat. Und sich heute lieber selbst die Hand reicht.

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